Sehr geehrte Damen und Herren,
die Fraktion DIE LINKE beantragt, im Haushalt 2009 die Mittel für die deutschen
Büchereien und die dänische Bibliothek für das nächste Jahr entsprechend der
Ansätze des Vorjahres auszuweisen. Damit soll die geplante, unzeitgemäße Kürzung
beim Bibliothekszuschuss zurück genommen werden.
Es darf keine neuen Einschränkungen für junge und alte Bibliotheksbenutzer im
Kreis geben.
Schon die Senkung des Büchereizuschusses im Jahr 2003 um 150.000 € und die
dadurch bedingte Einsparung eines Bibliotheksbusses und die Verlängerung der
Ausleihintervalle haben kreisweit zu einem erheblichen Rückgang der Entleihungen
in den Bibliotheken geführt:
Im Jahr 2007 ist die Anzahl der Entleihungen pro Einwohner des Kreises noch einmal
um 5,6 % auf 4,2 Medien pro Einwohner zurückgegangen.
Damit bildet der Kreis Schleswig-Flensburg nach Dithmarschen das Schlusslicht in
Schleswig-Holstein.
Nun ist es aber nicht so, dass die Einwohner im Kreis Schleswig-Flensburg dummer
sind oder weniger gerne lesen als die anderen Schleswig-Holsteiner. Sie haben nur
einfach nicht die gleiche Chance zu lesen, wie die Bewohner anderer Kreise.
In Zeiten, in denen alle Welt von Zukunftsinvestitionen redet und in Deutschland
Milliardenbeträge für riesige Unterstützungsprogramme für Spekulationsbanken und
die die Zukunft verschlafende Autokonzerne aus Steuergeldern zur Verfügung
gestellt werden, muss auch Geld vorhanden sein für Bibliotheken im Kreis.
Doch nicht mehr Geld, sondern weniger Geld soll Im Kreis Schleswig-Flensburg für Bildung ausgeben werden.
Die beabsichtige Kürzung ist eine Kürzung ohne aktuelle Notwendigkeit, ist eine
Kürzung, die auf Antrag der CDU und mit allen Stimmen der SPD in der letzten
Kulturausschusssitzung beschlossen wurde.
Der Zuschuss für die Unterhaltung deutscher Büchereien soll um 26.000 € gekürzt
werden, der Zuschuss zur Dansk Centralbibliothek um weitere 2.900 Euro.
Wo bleibt da die soziale Politik, muss sich da doch die SPD fragen. Die Politik für
Menschen bleibt auf der Strecke. Wissen Sie von der SPD denn nicht, welchen
sozialen Wert gut bestückte, Bibliotheken mit benutzerfreundlichen Öffnungszeiten in
einem Kreis wie Schleswig-Flensburg haben? Ist die Politik von CDU und SPD schon
so abgehoben von den Menschen, dass die Bildung für Menschen den
Sparmaßnahmen geopfert werden?
Eine erneute Kürzung des Zuschusses in der heutigen Zeit ist das vollkommen
falsche Zeichen. Das sagt auch der fachliche Sachverstand der Verwaltung.
Auf der Sitzung des Kulturausschusses im September 2008 hatte der Vorsitzende
des Büchereivereins, Dr. Lorenzen, bereits eindringlich auf die prekäre Situation des
Büchereiwesens im Kreis hingewiesen und ausführlich begründet, warum eine
kontinuierliche Steigerung des Etats bis 2013 auf etwa 350.000 Euro notwendig sei.
Dem Urteil dieses Fachmannes sollte gefolgt werden.
Vielen Dank.
Nachtrag:
Dieser Antrag DER LINKEN wurde bei 42 Gegenstimmen von CDU, SPD und FDP,
abgelehnt.