Ooooh je, oh je,

14. Juni 2020

eine Delle im Wirtschaftswachstum!

Es wird ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts – daran wird das
Wirtschaftswachstum gemessen – um 0,2 Prozent gemeldet, und das nicht in einem
Jahr, sondern nur in einen Quartal!. Insgesamt wird für das Jahr 2018 wird immer
noch ein Plus erwartet.

Kaum wurden diese 0,2 Prozent gemeldet, schon wird der Versuch unternommen,
uns Angst einzujagen: „Es ist ein düsteres Vorzeichen“, so die DIE TAGESZEITUNG
vom 15.11.2018.
Und dabei wissen wir doch alle, dass Wachstum nicht grenzenlos ist, dass nicht
jedes Wirtschaftswachstum, also die Zunahme von Produktion und Dienstleistungen
in Deutschland, positiv ist.
So ist z. B. ein Wachstumsschub nach einem Massenunfall auf der Autobahn durch
die Inanspruchnahme der Dienstleistung von Polizei, Rettungskräften,
Krankenhäusern, … nun wirklich nicht erstrebenswert.

DIE WELT nutzt die „Wachstumsnachricht“ darüber hinaus, um wieder einmal markt-
radikales Gedankengut zu verbreiten, indem sie fordert: „Die beste Wirtschaftspolitik
ist eine, die Unternehmer einfach gewähren lässt, Regulierungen ebenso konsequent
abschafft wie sinnlose Subventionen und unnötige Steuern“ (15.11.2018). Damit
dokumentiert sie, als neoliberal ausgerichtete Zeitung, ihre Vorstellung einer
angestrebten Weltwirtschaftsordnung, in der die Schranken für die unternehmerische
Kapitalverwertung weiter abgebaut werden.

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG vom 15.11.2018 schließt sich dieser
Forderung nach Deregulierung an, wenn sie schreibt: „ Aber wer Augen hat, sieht
eben auch die Hand des nicht besonders glücklich und stringent regulierenden
Staates“, den sie damit mitverantwortlich macht für die Wachstumsdelle.

Wir, DIE LINKE, reden nicht von Wachstum für Unternehmen. Uns geht es um die
Weiterentwicklung des Wohlstands, um bessere Lebensbedingungen für alle
Menschen hier im Lande, nicht nur für einige wenige.
Das macht den Unterschied, auch im Kreis Schleswig-Flensburg.

Manfred. Küter
15.11.2018